Was Mensch schafft…

Veröffentlicht: April 6, 2011 in Es missfällt mir.
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Manchmal bin ich ganz erstaunt über das (mich?), was so in den (All)Tag passt, schaffbar ist und gemacht wird. Manchmal führt mich das auch zu glückseliger Euphorie, so wie gestern. Das-Leben-ist-schön-Tage, strahlender Optimismus, ungeahnte Schaffenskraft. Passt schon alles irgendwie und: „Im Grunde ist alles ganz einfach“. Ein bisschen quatschen hier, ein bisschen mailen da, ein bisschen blättern, ein bisschen planschen, ein bisschen bilden, ein bisschen warten.

Und dann: kawummm.. aufwachen, Himmelgrau, Tag gelaufen. Der Tee wird umgekippt, das gesuchtes Shirt ist dreckig, das Postfach leer. Auf zur Arbeit. Feststellen, dass die Arbeit des Vortages (ja, des guten, produktiven) verlustig ist wegen vermutlich eigener technischer Unfähigkeit. Technische Unfähigkeit führt auch dazu, um Hilfe zu bitten und zu verzweifeln, dass das Bedürfnis nicht erkannt wird. Ein Ärgernis, ein stundenlanges, um sich hinterher darüber zu ärgern, die Zeit nicht einfach zum Lernen der Leerstelle genutzt zu haben.

Anrufe. Permanente Anrufe. Mein sonst schweigendes Telefon klingelt in einer Tour, ich möchte es aus dem Fenster werfen. Termine in den Kalender, wo ich keine Termine möchte, Freundlichkeit, wo Verzweiflung herrscht. Muss das sein? Muss sein!

Ja kann ich. Ja mach ich. Nein hab ich nicht. Nein weiss ich nicht. Aber gern doch. Sicher. Tschüss.

Jemand vermisst mich, das ist ja wunderbar – aber doch bitte nicht jetzt. Kann man Kapazitäten für Vermisst-werden ausgefüllt haben? Ich fürchte, ungerechterweise kann ich.

Das Schlafdefizit rächt sich und Gedanken, die sich in meinen Kopf gefressen haben fodern ihren Tribut in aktiver Wachzeit. Kann das nicht warten? Nein, es kann nicht.

Ich meckere die an, die es nicht verdient haben, gehe den Gemochten aus dem Weg und will schreien:

Durchatmen. Ausatmen. Aufatmen.

Ich bestelle mir jetzt ne Pizza. Und wenn das nicht hilft, kann ich immer noch Haare färben und andere geläufige Konsequenzen ziehen, denn letztlich gilt immer: „Alles wird gut. „

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