Geruchsexplosion

Veröffentlicht: Oktober 5, 2011 in Persönliches

Knapp 300 km auf dem Rad, 300km die nach Raps rochen, ohne dass welcher wuchs.  Es roch nach moderigem Wasser, es roch nach frischem Herbstlaub. Der Morgennebel roch anders als der Sommersonnenschein im Oktober. Gedüngte Felder waren unstörend, Pferdeweiden nahm ich oft lange wahr, bevor ich die Tiere sah. In den Dörfern erkannte man, was gekocht wurde und dachte an das Früher. In Gärten dampften Grille, der eigene Schweiss beim nicht ganz beglosen Weg war natürlicher als der vorbeiziehende Kegelclub Kölnisch Wasser. Menschen machten das Geruchtsfeld kaputt – pafümierte Menschen. Wenn man endlich einmal wieder drei Tage draussen ist – denn wann ist man das schon? – stört das zivile des Alltags.

Zurück zu Hause, ohne Geruchssinn. Ich rieche nicht, was ich täglich rieche.

Zurück in (d/m)eine wattierte Weichspülerwelt.

Duschen, Geruch gegen Geruch tauschen und doch fremd riechen. Mein Bademantel ist nicht Natur aber „natürlich“. Erinnerungsgerüche sind intensiver als Fotos. Es ist gut, sich riechen zu können.

Man kann sich fortriechen…

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