Programmkino. Um eben jenes zu unterstüzten hat sich der Besuch der Spätvorstellung von „Ein Chinese zum Mitnehmen“ durchaus gelohnt, ansonsten hätte ich der weisen Selbsterkenntnis, dass Spätvorstellungen für die Toleranz meiner Müdigkeit bei Filmen ungeeignet sind, besser mehr Raum bieten sollen.
Ein Argentinier sammelt ungewöhnliche Geschichten, und lädt sich eine quasi direkt in sein verschrobenes Leben ein. Den Inhalt zu beschreiben spare ich mir, der Trailer sagt eigentlich alles.
Beim Sehen des Trailers dachte ich, dass ich entgegen der Gewohnheit der Komödie mal eine Chance geben könnte, es wirkt kauzig genug, wie sich der Hauptdarsteller sympathisch an seine Tagesritualen klammert, um Punkt 23.00 das Licht ausschaltet. Man findet sich in einem funktionierenden Alltag, dessen fehlende Spannung man getrost durch solide Selbstharmonie in Kauf nimmt und irgendwie Verständnis hat, für den eingefahrenen Mann.
Das war’s dann aber auch schon. Der Humor war zu flüchtig um vom Gähnen abzuhalten, die Geschichte ohne Spannung. Ein netter Film. Ja, nett war’s. Weil man ja tolerant ist, für Menschen mit Eigenarten. Weil der Kinosaal nett war, der Kartenverkäufer auch und die Hässlichkeit des dennoch charismatischen Schauspielers passte. Doch dafür hätte es nicht die Überwindung zu einem Besuch einer Spätvorstellung gebraucht, deren Rückweg mich den Schlaf kostete.