… unpassend gekürzt und geschmeichelt. Ich wollte immer schon einmal erklären wie ich zu materiellen Verlusten und neuen Büchern komme. Jemand, der mich ganz subtil zu lenken vermag, nimmt sich gelegentlich die Zeit dafür, sich in mein Hirn einzunisten und ganz raffiniert meinen Amazon-Warenkorb zu bestücken: Ganz ohne Provision.
[…]
Er: Das ist vernünftig. Mal was anderes: Lies mal was von Dietmar Dath. Total abgefahren. Zum Beispiel: „Sämmtliche Gedichte“ (kein Tippfehler).
Ich: Ich kauf ja nur Nicht-Empfehlungen nach Cover, es ist also egal wie es aussieht.
Er: don’t judge a book by its cover *lalalala*
[…]
Er: Literatur ist keine Arbeit. Nie.
[…]
Er: go jeanie!!
go jeanie go jeanie go (wie Vanilla Eis in dem Turtles Soundtrack)
[…]
Ich: Jeanie muss sich kurz Tee kochen.
Er: Vorsicht! Wasser ist heiß.
Ich: 80 Grad, grüner Sencha, 2. Aufguss. Moooment!
Er: Mir ist dieses Getränk ein bissel zu aufwändig. Ich mag Apfelschorle. Fertig gemischt aus der Plastikflasche.
Ich: Ich nicht mehr. Inzwischen fang ich an, Genussgedanken zu entwickeln.
Er: Hupps. Ich sag es nicht gerne, aber das ist ein Zeichen von Alterung.
Ich: Ich bin ich alt 
Er: Naja. Nicht so alt, dass es eklig wäre!
Ich: Noch nicht.
Er: Dauert bestimmt auch noch, bist du eklig wirst. Du siehst nach einer respektablen Halbwertszeit aus.
Ich: Weisste was ich auch noch erzählen wollte…
[Es folgen Andeutungen, die der Zensur unterliegen, inhaltlich wie menschlich]
Ich: Kontext: Steigende Geburtenrate.
Er: Was hast du nur für eine Wirkung auf Männer?
[…]
Er: Gottogott…. was ist, wenn mir das auch mal passiert? Wenn ich Dir verfalle? Und dir dann solche Dinge schreibe? Meine Güte!
Ich hätte Dir Dath natürlich auch erstmal ausleihen können, eigentlich.
Ich: Dann schreibst du lyrische Vollendungen und leidest ewig am Unausgesprochenen, was Dich total beflügelt, denn Leiden ist Leben.
[…] Quak, gute Bücher will man besitzen. Was Du gut findest, ist gut.
Er: Hm, ja, das sollten wir zum Weltprinzip erheben. Dass gut ist, was ich gut finde.
[…] Komm, dann regieren wir die Welt als criticus mundi und domina poetica. Das wäre was!
Ich: Immerhin werde ich mitbedacht… Immerhin.
[…] Mit Titel. Wunderbar.
Er: Bekommst sogar einen lateinischen Titel!
Ich: Wir verstehen uns!
Er: …und gestern Nacht, warst Du in meinem Kopf noch nur ancilla poetica. Das war schon eine deutliche Aufwertung. Aber frag mich jetzt nicht, wie ich drauf gekommen war, weiß ich nämlich nicht mehr…
Ich: Von Dienerin zu Herrscherin? Und das ohne, dass ich ein Wort Latein kann. Eher frage ich mich: Was tue ich gestern Nacht in Deinem Kopf?
Er: Weiß ich nicht mehr. Ich glaub, ich hab das Dath-Buch versucht zu verstehen und irgendwas darin hat so eine Assoziation ausgelöst. Bin mir aber nicht sicher.
Ich: Ist es dick?
Er: Es sind so 280 Seiten. Ziemlich vollgedruckt, finde ich, aber dafür sind auch Gedichte zwischendrin. Ich hab zwei Tage gebraucht.
Ich: Du… hast auch keine Exzesse sozialen Lebens. Wobei: für gute Bücher schränke ich die auch ein.
Er: Ich hab einfach kein soziales Leben.
Danke. Ich kaufte es.