Archiv für die Kategorie ‘Mir gefällt es.’

Eisig…

Veröffentlicht: Februar 12, 2012 in Mir gefällt es.
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Infantile Gelüste

Veröffentlicht: Januar 10, 2012 in Mir gefällt es.
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Kettensaegenliebe

Veröffentlicht: September 12, 2011 in Mir gefällt es., Streetart
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Leider ist der Winkel für die Darstellung der Säge ungünstig.

<- hat in Sarah Kane geblättert.

Veröffentlicht: August 21, 2011 in Literatur, Mir gefällt es.
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Es ist doch immer dasselbe.

 

Auszug aus: Sarah Kane: 4.48 Psychose

Ich bin traurig

Ich hab das Gefühl, die Zukunft ist hoffnungslos, und es wird nie besser
Ich langweile mich und bin unzufrieden mit allem

Ich bin ein absoluter Versager als Mensch
Ich bin schuldig, ich werde bestraft

Ich möchte mich umbringen

Ich konnte mal weinen, jetzt bin ich jenseits der Tränen
Ich hab das Interesse verloren an anderen Menschen
Ich kann keine Entscheidungen treffen

Ich kann nicht essen
Ich kann nicht schlafen
Ich kann nicht denken

Ich komm nicht hinweg über meine Einsamkeit,
meine Angst,
meinen Ekel

Ich bin fett
Ich kann nicht schreiben
Ich kann nicht lieben

Mein Bruder stirbt, mein Geliebter stirbt, ich töte sie beide

Ich rase auf meinen Tod zu

Ich habe panische Angst vor den Medikamenten

Ich kann mit niemandem schlafen
Ich kann nicht ficken
Ich kann nicht allein sein
Ich kann nicht mit andern zusammen sein

Meine Hüften sind zu breit
Ich mag meine Genitalien nicht

Um 4 Uhr 48
wenn die Verzweiflung mich überkommt
werd ich mich aufhängen
im Ohr die Atemzüge meines Geliebten

Ich will nicht sterben
Sterblichkeit, dieser Fakt deprimiert mich so sehr, dass ich
beschlossen hab: Zeit zum Selbstmord

Ich will nicht leben

Ich bin eifersüchtig auf meinen Geliebten, der schläft, ich sehne
mich nach seiner ferngesteuerten Bewusstlosigkeit
Wenn er aufwacht, wird er mich beneiden um meine schlaflose
Nacht voller Gedanken und Reden ungetrübt von Medikamenten

Ich hab mich dem Tod überlassen in diesem Jahr

… unpassend gekürzt und geschmeichelt. Ich wollte immer schon einmal erklären wie ich zu materiellen Verlusten und neuen Büchern komme. Jemand, der mich ganz subtil zu lenken vermag, nimmt sich gelegentlich die Zeit dafür, sich in mein Hirn einzunisten und ganz raffiniert meinen Amazon-Warenkorb zu bestücken: Ganz ohne Provision.

[…]

Er: Das ist vernünftig. Mal was anderes: Lies mal was von Dietmar Dath. Total abgefahren. Zum Beispiel: „Sämmtliche Gedichte“ (kein Tippfehler).

Ich: Ich kauf ja nur Nicht-Empfehlungen nach Cover, es ist also egal wie es aussieht.

Er: don’t judge a book by its cover *lalalala*

[…]

Er: Literatur ist keine Arbeit. Nie.

[…]

Er: go jeanie!!

go jeanie go jeanie go (wie Vanilla Eis in dem Turtles Soundtrack)

[…]

Ich: Jeanie muss sich kurz Tee kochen.

Er: Vorsicht! Wasser ist heiß.

Ich: 80 Grad, grüner Sencha, 2. Aufguss. Moooment!

Er: Mir ist dieses Getränk ein bissel zu aufwändig. Ich mag Apfelschorle. Fertig gemischt aus der Plastikflasche.

Ich: Ich nicht mehr. Inzwischen fang ich an, Genussgedanken zu entwickeln.

Er: Hupps. Ich sag es nicht gerne, aber das ist ein Zeichen von Alterung.

Ich: Ich bin ich alt :/

Er: Naja. Nicht so alt, dass es eklig wäre!

Ich: Noch nicht.

Er: Dauert bestimmt auch noch, bist du eklig wirst. Du siehst nach einer respektablen Halbwertszeit aus.

Ich: Weisste was ich auch noch erzählen wollte…

[Es folgen Andeutungen, die der Zensur unterliegen, inhaltlich wie menschlich]

Ich: Kontext: Steigende Geburtenrate.

Er: Was hast du nur für eine Wirkung auf Männer?

[…]

Er: Gottogott…. was ist, wenn mir das auch mal passiert? Wenn ich Dir verfalle? Und dir dann solche Dinge schreibe? Meine Güte!

Ich hätte Dir Dath natürlich auch erstmal ausleihen können, eigentlich.

Ich: Dann schreibst du lyrische Vollendungen und leidest ewig am Unausgesprochenen, was Dich total beflügelt, denn Leiden ist Leben.

[…] Quak, gute Bücher will man besitzen. Was Du gut findest, ist gut.

Er: Hm, ja, das sollten wir zum Weltprinzip erheben. Dass gut ist, was ich gut finde.

[…] Komm, dann regieren wir die Welt als criticus mundi und domina poetica. Das wäre was!

Ich: Immerhin werde ich mitbedacht… Immerhin.

[…] Mit Titel. Wunderbar.

Er: Bekommst sogar einen lateinischen Titel!

Ich: Wir verstehen uns!

Er: …und gestern Nacht, warst Du in meinem Kopf noch nur ancilla poetica. Das war schon eine deutliche Aufwertung. Aber frag mich jetzt nicht, wie ich drauf gekommen war, weiß ich nämlich nicht mehr…

Ich: Von Dienerin zu Herrscherin? Und das ohne, dass ich ein Wort Latein kann. Eher frage ich mich: Was tue ich gestern Nacht in Deinem Kopf?

Er: Weiß ich nicht mehr. Ich glaub, ich hab das Dath-Buch versucht zu verstehen und irgendwas darin hat so eine Assoziation ausgelöst. Bin mir aber nicht sicher.

Ich:  Ist es dick?

Er: Es sind so 280 Seiten. Ziemlich vollgedruckt, finde ich, aber dafür sind auch Gedichte zwischendrin. Ich hab zwei Tage gebraucht.

Ich: Du… hast auch keine Exzesse sozialen Lebens. Wobei: für gute Bücher schränke ich die auch ein.

Er: Ich hab einfach kein soziales Leben.

Danke. Ich kaufte es.

Eine Geschichte über die Liebe zweier Schriftsteller, die selbst ein großer Wortkünstler zu Papier bringt. Noch sind sie sich nicht begegnet, der junge Dichter in den frühen Zwanzigern hat aber, auch wenn es nicht ewig anhält, etwas faszinierendes gefunden: eine Muse. Und mit ihr schreibt Jan Arnald in „Maria und Artur – Roman einer Schriftstellerliebe“ wunderbare Sätze über Arthur, der erste Erfolge in Paris (ganz ohne Klischees) auszukosten versucht, wo er Besuch einer Dame empfängt, zu der der innige Kontakt bisweilen zumeist schriftlicher Natur war.

„Für Stina/Mimi/Sara [alles Kosenamen der gleichen Person] sind die Tage aus einem anderen Stoff als aus Zeit gemacht. Nichts ist wirklich. Sie ist auf der Flucht vor ihrem Ehemann, dem Oberarzt, und vor ihrem bürgerlichen norrländischen Leben. Sie stirbt in diesem Leben, sie ertrinkt in kleinen Unerträglichkeiten, Gesellschaftsmikroben, diesem System, das >>zu Hause<< heißt. Doch jetzt ist sie auf der Flucht, eher als auf der Jagd, und sie ist sich selbst eine völlig Fremde.

Ihm geht es nicht anders. Sie sind Wortmenschen, und beide pendeln zwischen der hochintelletuellen Betrachtung und der impulsiven Gefühlswallung. Das Problem ist, dass ihre Pendel niemals im selben Takt zueinander finden. Sie schwingen aneinander vorbei.“

„Das Wortlose ist ein eitler Traum.  Im Traum erbauen sie ein kleines Universum, das sich von dem anderen unterscheidet, dem gewöhnlichen. Seine Hände sprechen, ihr Empfangen ist ihre Rede.

Sie haben im Park nie ein gesprochenes Wort gehört. Nicht einmal der Parkwächter spricht, der um elf Uhr kommt und Illusion um Illusion zerstört und Seele um Seele zurück wirft in die herbe Wirklichkeit.“

oder:  Stör mich nicht in meinen Wirklichkeiten!

Nachdem ich Arthur Schnitzler zu lange nicht kannte, hat mich die Bekanntschaft mit der Erzählung „Fräulein Else“ schwer beeindruckt und fasziniert. Eine Erzählung mit angenehmer Tiefe in den Berichten der moralische Not einer jungen Frau und deren Versuch, ihren Vater zu retten, indem sie Geld angeboten bekommt, sofern sie sich unbekleidet beschauen lässt. Für die 20er Jahre des schicken Wiens sicher eine heikle Fragestellung, diese Fleischbeschau, die sich mit vielen beklemmenden Monologen in der Erzählung von allen erdenklichen Seiten präsentiert. Soweit zu Schnitzlers großartiger Vorgabe, die ich nun als Comic fand, gezeichnet von Manuele Fior.

Comic, nun, ein ganz anderes Medium als der sperrige aber doch zugleich leichte Text Schnitzlers? Passt das zusammen? Ohne einen Blick in das Buch geworfen zu haben wurde es erstanden, was dazu führte, dass der erste Blick hinein mich noch nicht recht überzeugte.

Fräulein Else Keine geraden Linien eines Mickey Mouse Comics erwarten den betrachtenden Leser, sondern verwischte Tuschungen, bei denen ich mir lange nicht sicher war, ob sie mir gefallen. Gerade die Gesichter der handelnden Personen, die alle sogleich eingeführt sind und den nötigen Wiedererkennungswert mitbringen, sagten mir zunächst nicht zu, erinnerten sie mich zu sehr (ohne es vermutlich zu sein) an übertuschte Bleistiftzeichnungen, die einfach nicht meiner Vorstellung von „schön“ entsprachen (und dieses „schön“ spielte in meiner Vorstellung aus der Vorlage eine durchaus nicht zu unterschätzende Rolle, denn wäre Fräulein Else nicht schön, wäre Summe und Gegenleistung, Brisanz und Selbstverständnis für mich etwas anders transportiert). Bis zu dem Moment, an dem die Geschichte ihren relevanten Punkt erreicht, mit dem Brief Elses Mutter in die Ferien, mit der Bitte, sich um das benötigte Geld zu bemühen, blieb ich ambivalent bezüglich des Zeichnenstils, was jedoch danach folgte, überzeugte mich mehr. Elses Gedankenkämpfe mit sich selbst, die Momente der festen Überzeugung, das frivole Angebot abzulehnen, zwar Luder an angemessener Stelle sein zu wollen doch niemals Dirne, die verwaschen zu den „was-wäre-wenn“-Überlegungen hinzufloh, rückten die Bilder in ein rechtes Licht. Farben verschwinden und dunkle Flächen nehmen ihren Platz ein. Der Zeichenstil vermag plötzlich in meinen Augen Stimmungen zu unterstreichen.

Allein die Aufmachung ist ein haptischer Genuss. Ziemlich großformatig kommt der Comic daher, gar nicht hefthaft wirken die festen, pappdicken Seiten und der Einband aus Strukturpappe fasst sich herrlich an. Nun verstehe ich, warum ich knapp 20 Euro für einen „Comic“ ausgab. Und schlage ich die letzte Doppelseite auf, ist sie sofort da, die tiefe, dunkle Beklemmung, der bittere Beigeschmack nach dem Veronal.

Eine Frage bleibt unbeantwortet: Würde dieser Comic die gleiche Wirkkraft haben, wenn Schnitzlers Erzählung dem Leser unbekannt wäre? Ich wage zu behaupten, dass das anzunehmen ist; die Geschichte wird ausreichend ausführlich übernommen, aber ganz sicher kann ich mir bei der Aussage nicht sein, ob meine ursprüngliche Faszination nicht einerseits eine gute Ausgangslage für den Comic mitbrachte und andererseits, ob meine Interpretationen durch die Textkenntnis nicht über das, was das eine Medium hätte liefern können, hinaus ging.

Die beigefügten Bilder dokumentieren den Farbwandel im ersten Teil der zweigeteilten Graphic Novelle, der mich schlussendlich überzeugte. Zunächst eine Eingangsszene: Vorstellung der Urlaubsregion Elses. Im zweiten Bild hat Else das für sie verwerfliche Angebot aus Bild drei just erhalten und ist der festen Überzeugung es abzulehnen. Das Gesicht bleibt zwar zwischen dem ersten und dem letzten Bild gleich wenig „schön“ – es ist weder weich noch detailreich- aber die transportierten Gefühle werden eindringlicher. Auch der zweite Teil ist farblich ähnlich, er beginnt mit Seiten, die überwiegend gelb gestaltet sind, zu denen sich im Verlauf der Seiten immer mehr rot gesellt um schlussendlich von grau und schwarz dominiert zu werden.

So oder so: Eine Freude, einen so beeindruckenden Text, also so starke Vorlage, nicht minder gut in ein anderes Medium transportiert zu sehen. Der Graphic Novel sei damit eine Chance gegeben.

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Dazu hört sich im Gedankenkontext phantastisch: Radiohead. Und ich wiederhole in diesem Zusammenhang gern:

„Darf ich mich einen Moment zu Dir setzen, Else, oder stör‘ ich Dich in Deinen Träumen?“ – „Warum in meinen Träumen? Vielleicht in meinen Wirklichkeiten.“

Fräulein Else bewegt, ganz gleich ob in Text oder in Bildern.

Heute wird ein guter Tag.

Veröffentlicht: April 2, 2011 in Mir gefällt es.
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Heute wird ein guter Tag.

Basta!

Ich dulde keine Widerrede!

 

Edit, 03.04.11: Hinweis erhalten, ein mir unbekanntes Lied zu zitieren. Gut, Juli is nicht ganz meine Stimme, aber.. ach. Passt ja:

Postkarten

Veröffentlicht: März 21, 2011 in Mir gefällt es.
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Als ich „kürzlich“ mal keine geeigneten Postkarten fand, habe ich mir Kleber gekauft. Postkarten braucht der Mensch.

Ich wurde ganz fies und gleich doppelt angefixt und plötzlich begegnen sie mir überall.

Dieses Lied hat sich derzeit in meinem Kopf eingebrannt, dabei ist der ohnehin viel zu voll…

Wo ich mein Rad anschliesse…

Veröffentlicht: März 1, 2011 in Mir gefällt es., Streetart
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Ein Laternenmast vor meinem Büro, passt farblich super zu meinem Fahrrad.

Rosa Einhorn

Veröffentlicht: Februar 17, 2011 in Mir gefällt es., Streetart
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Rosa Einhornpferd

Alter, hat jemand mein Einhorn gesehen?

Krimiüberdruss

Veröffentlicht: Februar 4, 2011 in Es missfällt mir., Literatur, Mir gefällt es.
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Einige wenige, erlesene virtuelle Worte und plötzlich habe ich keinen Appetit mehr auf Krimis? Oder macht sich ein länger Anlauf nehmender Überdruss in mir breit?

Keine 50 Seiten vorm Ende liegt „Vatermord“ von Val McDermid lieblos zurückgelassen auf dem Küchentisch. Wann werde ich es auslesen? Um es mit in den Zug zu nehmen erscheint es zu wenig lohnenswert aber kommende Woche nur für ein Ende abermals in die Hand nehmen?

Die Rezensionen dazu waren überdurchschnittlich gut, auch wenn ich es ohne jede Vorahnung erstand. Thalia Büchergutschein machte es möglich. Die erste Hälfte ermüdete mich, ich konnte mir die Namen nicht merken und die ermittelnden Personen nicht auseinander halten. Viel des Erfolgs vermute ich in Datenschutzdebatten um facebookartige Seiten als Mordfinder. Seit der Mitte bekam ich ein Gespür für die Personen, rechne schon jetzt mit einem offenen Ende der Ermittler, damit die Serientauglichkeit bewahrt bleibt, aber es will und will sich nicht so recht auslesen lassen.

Gespräche über Goethe. Goethe. Wann las ich zuletzt Goethe? Faust, klar. Im Studium, wenn auch nicht in Germanistik. Werther, immer wieder reingeblättert. Lotte lässt nicht los, auch auf der Bühne gesehen und abermals gelesen. Aber den letzten Goethe? Muss Jahre her sein. traurig, was? Und so will ich nach Weimar?!Vielleicht lieber erst eine gescheite Gesamtausgabe erstehen – braucht man schliesslich immer mal. Aber: jetzt?

Man spricht über Nabokov. Nabokov? Kommt mir bekannt vor. Eigentlich spricht man gar nicht drüber. Wer war Nabokov? Die Leselust erwacht. Kaufen? Kaufen! Suchen. „Lolita“. Alles klar, darüber stolperte ich nicht zum ersten Mal, allein der Titel genügt, es zu bestellen. „Kaufen“ – klick. Pädophiler Ich-Erzähler, Literaturwissenschaftler zudem, klingt hart, dennoch ärgere ich mich bereits über den Kauf. Vielleicht hätte ich es einfach in der Stadt suchen, kaufen und schneller lesen können? Kein Nabokov am Wochenende. Wer war Nabokov noch gleich? Nachgelesen. „Er ist kein sonderlich engagierter Student, sondern widmet sich eigenen Übersetzungen, Liebschaften und Fahrten nach London. Er veröffentlicht einen ersten Artikel über Schmetterlinge.“ Alles klar, lese ich. Labile Kindheit, Mutteranhang, kränklich. Russische Aristokraten, Flucht, Exil. Das Typische also. Bildungsbürgertum, überbehütet, Berlin. Alles klar. Jüdische Muse – musste ja sein. London, Paris, dann alle berühmten Unis. Klingt doch gar nicht übel. Schach und Schmetterlinge überzeuge mich zwar nicht, aber ich sehe ein: sollte man sich mal ansehen. Nabokov also. Merken. Wenn die Post kommt, werde ich es schon nicht vergessen.

Weiter geht es, ZVAB führt zu Antiquariaten. Kaufrausch die Zweite? Neeeeein! Da gibt es genug ungelesen im Regal. Erinnerungen an ein bestimmtes Antiquariat? Oh ja. Manesses Bibliothek der Weltliteratur, klein handlich, titelt: „Unheimliche Geschichten“. Wie lange man Dinge der Erinnerungen wegen in tiefste Ecken stopft. Tief drin und weit weg zu gleich. Zuglektüre? Vielleicht.

Alles, nur kein Krimi heute, bitte! Thomas Mann auf der Fahrt gen Norden hat nicht geklappt, versuche ich Goethe im Zug Richtung Weimar gar nicht ernst. Vielleicht findet sich noch etwas Ungelesenes von Bernhard im Regal.

Ohne Worte

Veröffentlicht: Januar 6, 2011 in Mir gefällt es., Persönliches
Es ist da!

Es ist da!

Macht euch keine Sorgen, wenn ich ein paar Tage abtauche! Es geht mir gut! 😀

Und an alle die die Leidensgeschichte verfolgt haben – es ist vorbei!

Mir gefällt es: Jacken

Veröffentlicht: Januar 3, 2011 in Mir gefällt es.
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Gelegentlich ist es ein großes Glück, wenn Du mit Menschen zusammen in einem Raum bist in dem Du Deine Jacke ausziehen musst und vor ihnen beim Jackenständer angelangt bist, wenn Du besagten Raum (oder das fremde Heim) wieder verlassen musst. Es ist furchtbar unangenehm, sich von jemandem in die Jacke helfen lassen zu müssen, der kleiner ist als man selbst oder sehr ungeübt darin. Natürlich ist es eine Frage dessen, wie weit ich meine Arme neige und wie weit ich vom Anziehhelfer entfernt stehe, aber es ist zudem erforderlich, dass der Behilfliche dem zu Helfenden soweit entgegen kommt, dass er die Höhe richtig abschätzt und mit der Jacke entsprechend in die richtige Richtung entgegen kommt. Wehe dem, wenn die Jacke sehr eng ist, das erschwert es unnötig.

Es gibt viele Menschen, die sich diese Geste der Höflichkeit nicht nehmen lassen wollen, obwohl sie völlig unbeholfen darin sind. Oder bin ich gar ein schlechter In-die-Jacke-Schlüpfer? Manchmal geschieht das auch unfreiwillig, denn es scheint ungleich schwerer, sich von jemandem kleineren oder gleichgroßen in die Jacke (oder von mir aus den Mantel) helfen zu lassen, als von einer größeren Person.

Gut erinnere ich mich noch an Zeiten, in denen es mir eine Qual war, meine Jacke nicht selbst anziehen zu dürfen, weil ich diese kleine Geste aus Unsicherheit und Angst vor Verlust der Selbstbestimmtheit (hilft mir jemand in die Jacke, wenn ich vielleicht noch gar nicht so weit bin, bestimmt er über meine Abgangszeit) gänzlich furchtbar fand und unbeholfen hoffte, dieser Moment möge schnell vergehen.

So geht es mir immer noch bei den oben genannten unbeholfenen Helfern, aber es geht mir zudem auch so, wenn ich nicht möchte, dass mir jemand nahe kommt. So banal es klingen darf, aber der Akt des Anziehen einer Jacke benötigt Vertrauen oder zumindest Sympathie, man wendet schliesslich jemandem den Rücken zu und lässt sich bei etwas helfen was man natürlich auch allein könnte. Wenn der Jackenreicher beispielsweise nicht den eigenen hygienischen Vorstellungen entspricht, möchte man ihm vielleicht nicht so nah sein, wie es beim vernünftigen anziehen einer Jacke erforderlich ist.

Inzwischen habe ich die Erfahrung gemacht, dass es auch schlichtweg eine nette Geste sein kann, was allerdings ein bischen Aufmerksamkeit des Gegenübers erfordert. Um nicht zu bevormunden gehört der gescheite Augenblick abgepasst (also kurz bevor ich es selbst täte und keine zwei wartenden Minuten mit geöffneter Jacke, die einem das Gefühl vermitteln zu langsam zu sein), es schickt sich nicht, gleich zu nahe zu treten und ein stummes Anreichen genügt völlig. Mir zumindest.

Dann, ja dann mag ich das.

Eine Perfektionierung der Jackenanreichung, wenngleich schon fast ein intimer Akt, der aber, wenn zugelassen durch obige Bedingungen, sehr angenehm sein kann, ist die Steigerung der Aufmerksamkeit, wenn die Anziehhilfe bemerkt, dass die Haare sich unter die Jacke schieben und dieses zu verhindern weiss, indem er sie rechtzeitig herausnimmt oder ihnen rechtzeitig zur Seite hilft – ohne dass man das Gefühl hat, einen großen Haarverlust zu erleiden. Großartige Kunst. Haare gehören nunmal nicht in die Jacke!

Nennt mich altmodisch, aber ich war begeistert! Mir gefällt es, obwohl ich mir dennoch meistens am liebsten selbst in die Jacke helfe – nach wie vor!