Es ist doch immer dasselbe.
Auszug aus: Sarah Kane: 4.48 Psychose
Ich bin traurig
Ich hab das Gefühl, die Zukunft ist hoffnungslos, und es wird nie besser
Ich langweile mich und bin unzufrieden mit allem
Ich bin ein absoluter Versager als Mensch
Ich bin schuldig, ich werde bestraft
Ich möchte mich umbringen
Ich konnte mal weinen, jetzt bin ich jenseits der Tränen
Ich hab das Interesse verloren an anderen Menschen
Ich kann keine Entscheidungen treffen
Ich kann nicht essen
Ich kann nicht schlafen
Ich kann nicht denken
Ich komm nicht hinweg über meine Einsamkeit,
meine Angst,
meinen Ekel
Ich bin fett
Ich kann nicht schreiben
Ich kann nicht lieben
Mein Bruder stirbt, mein Geliebter stirbt, ich töte sie beide
Ich rase auf meinen Tod zu
Ich habe panische Angst vor den Medikamenten
Ich kann mit niemandem schlafen
Ich kann nicht ficken
Ich kann nicht allein sein
Ich kann nicht mit andern zusammen sein
Meine Hüften sind zu breit
Ich mag meine Genitalien nicht
Um 4 Uhr 48
wenn die Verzweiflung mich überkommt
werd ich mich aufhängen
im Ohr die Atemzüge meines Geliebten
Ich will nicht sterben
Sterblichkeit, dieser Fakt deprimiert mich so sehr, dass ich
beschlossen hab: Zeit zum Selbstmord
Ich will nicht leben
Ich bin eifersüchtig auf meinen Geliebten, der schläft, ich sehne
mich nach seiner ferngesteuerten Bewusstlosigkeit
Wenn er aufwacht, wird er mich beneiden um meine schlaflose
Nacht voller Gedanken und Reden ungetrübt von Medikamenten
Ich hab mich dem Tod überlassen in diesem Jahr