Mit ‘Strand’ getaggte Beiträge

Aus dem Traum mit zwei Monden

Veröffentlicht: Januar 30, 2012 in Persönliches
Schlagwörter:, , ,

Es war Sonntag und die Vorzeichen für einen erholsamen Schlaf waren denkbar negativ – dachte ich, als ich bereits am frühen Abend in meinem Arbeitszimmer in leichtem Schlaf wegdämmerte. Eine Liegegelegenheit im Arbeitszimmer scheint mir nicht das Dümmste, warm an der Heizung (ja, kein Kamin), die geknickten Glieder strecken können…

Man muss Dinge nur oft genug hören, sehen, oder lesen, bis sie einen nicht mehr in Ruhe lassen. So wie diese, die mich auf meinem nicht abgebauten Gästebett ereilten:

So war ich ganz sicher nicht in Japan, ja, nicht einmal in Asien, auch wenn ich auf jener Schaukel sass, statt der Rutsche auf dem Siedlungsspielplatz einsam am Strand, die Füsse im warmen Wasser auf weichem Sand, um mich kein Stadtlärm, auch kein ausgeblendeter, sondern nur das Wasser, kaum hörbar aber für die Gesamtidylle, die gar nicht so idyllisch hätte sein dürfen, da – trotzdem war ich in der Stadt, zu Hause. Es war warm, wärmer als es in absoluter Dunkelheit, derer ich bedurfte, hätte sein dürfen, es war Nacht. Vielleicht war Vollmond, wahrscheinlich sogar, denn wenn meine Gedanken Mond reflektieren, ist es selten eine Sichel, sondern kindlich stets eine mit transparenten Wolken verdeckte Scheibe, die, in diesem Fall, über der Bucht emporstieg. Soweit, so gewöhnlich, wäre ich nicht zeitgleich auch ganz woanders.

Der zweite Mond bewies es. Er musste dort sein, ich hatte auf ihn gewartet und darauf vertraut, dass er in diesem Jahr emporsteigen würde, wenngleich 2Q12 phonetisch, soviel geht grad auch noch ohne Japanischkenntnisse, großer Quatsch sein muss – für den Strandmond genügte es und er war da. Wurde in meinen Kopf gepflanzt und stieg, rötlich leuchtend, einfach hervor.

Wie in Melancholia wuchs die scheinende Scheibe zu größerer Gestalt, als Aomame sie je gesehen oder Tengo ersehnt haben dürfte, doch alles Apokalyptische blieb ihr fern. Er würde mir nichts anhaben.

Es war, als wollte der rote Mond mir sagen: Da bin ich. Es ist, wie es ist.

Und so wird es wohl sein.

Ich verliess die Schaukel und schlief ein. Obwohl Sonntag war, war der Schlaf fest und erholsam und kein Traum weckte mich aus diesem auf.