beginnt mit Reisefrust. Sofern Frankfurt das Schneetreiben heute bezwingt, und ich in einem überfüllten Zug, in welchem es keine Sitzplätze mehr gibt, jemals ankomme, möchte ich morgen 30 Grad Temperaturdifferenz spüren und Sterne sehen:

Video  —  Veröffentlicht: März 13, 2013 in Namibia
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Weihnachten riecht nach Lilien

Veröffentlicht: Dezember 23, 2012 in Persönliches

Weihnachten riecht nach Lilien. Also kann ich den Jahresrückblick gern auch eine Woche verfrüht angehen. Dinge verändern sich. Oder auch nicht.

In diesem Jahr fällt mir sowohl mein eigener als auch der Jahresrückblick schwer, der andere betrifft. Offenbar hat mich das zunehmende Alter langsam eingeholt, denn ich denke plötzlich so Dinge, wie, dass ein Jahr verfliegt, ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen. Dem Jahr wird das natürlich nicht gerecht, denn natürlich gab es zahlreiche Ereignisse, die positiv (oder negativ, jedenfalls: bedenkenswert) waren, wenngleich sie sich auf kurze Momente oder Erlebnisse oder graue Haare bezogen.

Wenn ich meine Fotoalben dieses Jahres durchblättere, sehe ich, dass ich phantastische Partys gefeiert habe, bessere denn je (man muss offenbar erst 30 werden, um damit zu beginnen). Momente, in denen mein Gesicht vor Glück oder Sekt oder beidem strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Vielen Dank all denen, die diese wundervollen Nächte mit mir verbracht haben.

Wenn ich mir jedoch fürs kommende Jahr etwas wünschen darf, dann möchte ich gern neben all diesen euphorischen Momenten ein bisschen mehr Austausch, ein bisschen mehr Input, ein wenig mehr gefordert werden: trinken kann ich schon und tanzen lerne ich nun. Wenn das nicht klappt, suche ich mir im Stile der Bedürfnistrennung eben eine kulturelle Beziehung, aber eigentlich ist ein Großteil meines Umfeldes nicht nur schön, sondern auch klug, so dass ich hoffe, wir finden wieder ein wenig häufiger zu Ausflügen, Reisen, Theater oder Museen oder dergleichen zusammen: Es fehlt mir etwas. Vielleicht fehlt es auch nur an eigener Umsetzung oder Toleranz und nicht nur an Möglichkeiten, ich werde das analysieren.

Persönlich möchte ich einigen dafür danken, dass sie meinen beschwingten bis resignierten Weg begleitet haben:

Tobi: Für Deine Engelsgeduld kann ich mich nur anerkennend bedanken. Niemand hat’s schwerer mit mir als Du.

Katha: Ich find‘ Dich nicht scheiße – Du hasst mich ja auch nicht offensichtlich. Schön, dass wir immer wieder zusammenfinden.

Julo: Vieles hatte ich mir anders vorgestellt für dieses Jahr. Erhofft. Das war kein gutes Jahr für uns, finde ich. Trotzdem bin ich froh, dass alles noch ist wie es ist – es hätte viel schlimmer kommen können. Und es wird auch wieder besser, auch wenn es wohl nie zum Ideal wird.

Fräulein: Zu sehen wie Du lebst, gefiel mir. Wenn ich Dir nicht täglich meine wirren Gedanken zukommen lassen könnte, würde mein Kopf wahrscheinlich unreflektiert explodieren.  Ich möchte das nicht mehr missen, es ist vertraut.

Inga: Manchmal passieren Dinge, die man sich selber nicht zutraut. Aber in stiller Zuneigung: es ist schön!

Lenni: Die Atzen sind nicht Deichkind aber Discofox auch kein Tango – was soll’s. Ich hoffe wir tanzen uns noch in so manchen Rausch! Danke, dass Du dieses Wagnis mit mir zu zuverlässig erprobst.

Markus: Danke, dass ich Dich immer wecken darf, aber ich versuche, damit aufzuhören.

Sebastian: Wenn Du Dich für die nächste Frau wieder sechs Jahre nicht meldest, dann wird das mit uns nix mehr! Aber schön, wenn alte, einst sehr wichtige Lebensbestandteile wieder auftauchen.

Mone: Das muss wieder besser werden, so alt sind wir noch nicht! Ich kann doch kein Pferdemädchen werden..

Till: Nach einem schwierigen Start und einer positiven Phase danach, gilt es nun wieder zu optimieren, bevor man sich in eigenen Welten verflüchtig. (Notiz an mich selbst: Besser machen)

Björn: Ohne Worte, denn: alles ist gut.

Kai & Mirja: Dass ihr mich zu Mädchentreffen bekommt (und mitnehmt) ist eine echte Leistung.

Steffi: Hoffentlich hab ich bald die alte zurück, ohne diese Wut auf ein Geschlecht hast Du mir besser gefallen. X (ich lern‘ ja).

Serge: :* (Wozu Inhalt in SMS tun). Aber ich kann das Ski-Thema nicht mehr hören.

Doris: Vor Deinem Wegzug hatte ich zugegeben etwas Angst. Wie froh ich bin, dass er keine Änderung brachte.

Steffen: Ohne tiefe freundschaftliche Verbundenheit, hätte ich die letzten beiden Monate nicht ertragen.

Die Familie wächst entspannt, aber ein putziger, selten-kluger Bruder und zwei Nichten können noch nicht (genug) Lesen um explizit erwähnt werden zu müssen. Dass ich aber schon seit 6 Jahren Patenkinder habe, will ich kaum wahrhaben.

Einige möchte ich (oder ich weiß, dass sie es möchten) ohne Namen erwähnen:

  • Moral ist ein Teufelszeug, ich weiß – aber der Teufel weiß auch, was er tut. Manchmal vermisse ich Dich auch!
  • Zu unterscheiden, ob etwas Traum oder Wirklichkeit ist, ist nicht immer einfach. Grenzerfahrungen kann man ruhig mal wagen.
  • Auch wenn das Drama seinen Höhepunkt wohl nie erreicht, sollst Du Recht behalten: Wir kennen uns auch an unserem Jahrestag noch. Von einer 8 kann man so manches lernen und sogar wenn ich rumheule, hörst Du noch zu.
  • T: Ich kann leider nicht alles so schätzen, wie es angemessen wäre, aber ich hoffe, wir finden auch noch die richtige Basis. Zum nächsten Feuer radeln wir dann auch gern wieder gemeinsam.

Dieses Jahr war gewissermaßen ein Jahr des Bestandes; mein Umfeld, mit dem ich sehr zufrieden bin, hat sich kaum verändert, was mir gut gefällt. Lediglich der Umstand, meine Zeit vermehrt auch mit Menschen zu verbringen, die sich im weitesten Sinne unter „Kollegen“ zusammenfassen lassen, ist eine neue Erfahrung und der finale Bruch mit alten Prinzipien. Ich musste Vorurteile z.T. revidieren – etwas, das ich nicht gern tue, aber in diesem Fall lohnt(e) es sich: Sowohl im Arbeitsalltag als auch beim Feiern hatte ich vielerlei positive Momente. Christoph, es ist schön, dass ich mir mal wieder von jemandem Kritik anhören und  — wenn auch nicht immer annehmen, so doch  — überdenken kann (das ging zuletzt nur bei Herrn B. ernstzunehmend, und der macht sich rar; also Herr B., ich bitte um mehr Präsenz, obschon ich mich vorbildlich verhalte und so gesehen nicht darauf angewiesen bin). Tobi, Deine stete Gesellschaft & Hilfe hat mich so manches Mal vor irrationalem Ausrasten oder Technikzerstören gerettet. Kerstin, danke fürs Zuhören. Freddie, so schlimm riechst Du gar nicht. Dennis & Tim: wo bin ich da nur hineingeraten? (Oder: Wie das neue Jahr zu beginnen sein wird!) Martin, es ist erfreulich, wenn einem mal jemand etwas zutraut. Susana: Dein grenzenloses Vertrauen hat mich sogar Stress positiv empfinden lassen.

Vertrauen ist vielleicht mein positives Wort des Jahres. Bei aller Leichtigkeit, Flüchtigkeit, Unverbindlichkeit, die so viele Augenblicke auf jeder erdenklichen Ebene beherrschte, haben mir sehr viele der Genannten und einige, die zu nennen auf dieser Plattform unangemessen wäre, sehr großes Vertrauen geschenkt, das ist ein gutes Gefühl. Ich hoffe, ich konnte es würdig wahren.

Die Worte für 2012 sind gefunden: Vertrauen. Euphorie. Unterforderung.

Damit ist der Ausblick für 2013 klar — auf ein Neues!

Jeanie goes feminism!

Veröffentlicht: Dezember 17, 2012 in Frakshow des Alltags, Persönliches, Streetart

Was soll’s. „Hochschultage gegen Sexismus und Homophobie“ hat mich als fetter Banner auf dem Weg zur Arbeit begrüsst.

Das mit der selbstbehaupteten Homophobie kann ich längst nicht mehr jedem glaubhaft machen aber so in Grundzügen gehöre ich vielleicht doch noch zu den von Regenbogenaktivisten bekehrbaren schlimmen Fingern. Oder ist das ein bisschen wie Gender, was man als gesellschaftliche Annahme spannend findet, weil man Brüste hat? Jeanie ist eine Frau ist Feministin? Im Notfall versichere ich es authentisch!

An der Mensa dann ein schicker Aufkleber. Schneewittchen, da schaue ich doch gern hin. Aber Schneewittchen als moderne Feministin? ImageGefällt mir. Weil mir Schneewittchen gefällt. Weil mir die Farben gefallen.

Ich beginne mir in der Rolle, die derweil mein liebstes Kostüm trägt, zu gefallen. Wenn ich in das gelbe Kleidchen gestiegen bin, haben mir noch nie 7 Männer zu Diensten gestanden. Was ist das bitte für ein Feminismus, in dem das mit der Gleichberechtigung immer noch umgedreht ist? Nix Gleichberechtigung: Männer kochen, beziehen Betten und lassen die Dame frei walten. Wenn ich genauer darüber nachdenke, finde ich Feminismus plöztlich ganz sexy, wäre da nicht diese Waffe im Bild. Auch das Püppchen mit ihren – wenn auch minimierten – weiblichen Attributen spricht mich an. Ich finde das Püppchen sexy – ist das Sexismus? Ich gräme mich.

Tschuldigung Asta, aber mit Waffen, da kann ich gar nicht um.

Der Tag vergeht und ich denke immer wieder daran, wie ich mich nun zum Feminismus verhalte, aber mit Gleichungen kenne ich mich leider sehr viel schlechter aus als mit Grimm’schen Hausmärchen. Man kann sich ja mal inspirieren lassen. Haare schwatt, kein Ding. Blaß werden gelingt mir mit etwas Mühe auch und falls der Winter dieses Jahr noch über uns hereinbricht, werde ich leidenschaftliche Selbstzerstörung walten lassen und ein bisschen Blut in den Schnee tropfen (denn Blut im Schnee ist wahrlich hübsch – auch wenn das jetzt bestimmt das totale Entjungferungsszenario sein dürfte). Möglicherweise besteht noch Chance, meine Schönheit zu maximieren, denn am Wochenende hat mir die Stiefschwester odentlich den Rang abgelaufen.

Ich schweife ab, zurück zum Feminismus, den ich heute mit materiellem Konsumzwang in christlicher Tradition paarte und in meinem nach anfänglichen Problemen in der Annäherung geschätzten Frauenkollektivbuchladen fand. Gestöbert, beraten, gelesen, alles von Frauen, ist super, denn sie wissen, was sie tun. Oder so ähnlich.

Image Als moderne Feministin ist man ja durchaus auch gern käuflich (auch wenn Frau Schwarzer gestern beim Jauch wieder nicht allzu optimistisch war hinsichtlich der Prozentzahl sozialversicherter Prostituierter und deren Freiwilligkeit, aber zum Glück ist meine Geschenkegier freiwillig) und freut sich – ganz unfeministisch allerdings – über Geschenke.

Das Geschenk war toll. Danke lieber Buchladen. Ich habe mich sehr darüber gefreut (es war ein Hardcover von Vera Kaiser drin, „Blasmusikpop“ – ich werde den Titel nicht weiter kommentieren). So richtig sicher bin ich mir aber über meine eigene Position nicht mehr.

Vielleicht hätte ich mir freinehmen sollen, um im angekündigten Vortrag zu erfahren, was Feministische Pornos sind, stattdessen muss ich arbeiten, werde mir gelegentlich die Tür aufhalten lassen und am späten Abend wichtigen Herren ihre Getränke servieren.

Die Welt überfordert mich. Vielleicht bin ich längst Feministin (ich mein, ich find mich dufte in meinem Schneewittchenkostüm ohne Waffe) und merke es gar nicht. Und dann?

gesehen: Oh Boy

Veröffentlicht: November 12, 2012 in Film
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Mentizid hat „Oh Boy“ gesehen und war bezaubert von kurzweiliger Unterhaltung, wunderschönen Bildern und einer fabelhaften musikalischen Untermalung. Der perfekte Start ins Wochenende in einem kleinen, zu warmen Kino, bei einem Glas Rotwein und mit Tom Schilling.

Der morgen danach

Veröffentlicht: Juli 12, 2012 in Uncategorized

Wenn Du aufwachst, und über die Wohnung verteilt neun leere Sektflaschen findest, zwei Flaschen Schnaps leer sind, diverse andere Dinge, über die Du noch keinen Überblick hast, nicht mehr da sind, dafür aber Dein gesamter Inhalt des Geschirrschrankes klebrig herumsteht, die Süssigkeitenkiste ratzeputz leer ist, in jedem Raum ein Blumenstrass steht, Bravohits vor der Musikanlage liegen, der Schädel brummt, der Fussboden knistert, und der Appetit mäßig ist: dann hast Du womöglich eine schöne Feier gehabt. Dunkel erinnerst Du Dich, dass Du im Morgengrauen die letzten Gäste hinausgeleitet hast, fragst Dich, wie dieses oder jenes geschehen konntest um doch festzustellen: Eigentlich ist alles wie immer!

 

Dafür, dass ich höchstens mit einer Handvoll Freunden rechnete, wurden meine Nachbarn mit Manowar und Rauchern auf ihre Belastbarkeit geprüft. Super Sache.

 

Es tut mir leid, dass ich die, die viel Zeit investierten um diese beeindruckende Meute zusammenzutrommeln, die ich so nicht erwartet hatte, verletzte, weil ich ihre sicherlich liebevollen Vorbereitungen wenig wertschätzte. Mir wurde das eine oder andere im Laufe des Abends verraten, und insgesamt bin ich ganz froh, so einen sturen Kopf zu haben. Den Discopogo tanze ich euch bestimmt noch! Im Zweifel auch mit Krone. Fürs nächste Mal: Erst Alkohol, dann Schnapsideen! Schön, dass ihr den gestrigen Tag mit mir verbracht habt, früher Feierabend machtet und andere Termine verschoben habt, obwohl ich zunächst sicher nicht den Eindruck vermittelt habe, als seid ihr willkommen. Wenn meine Familie bisher noch glaubte, ich sei ein seriöser Mensch, könnte nun der letzte Funken Hoffnung gestorben sein.

 

Danke für allem an Katha für Mut und Ausdauer. Wenn Du 30 wirst, werd‘ ich Dir zur Seite stehen 😉 Das Kostüm stand Dir übrigens ganz ausgezeichnet, soweit ich das auf dem Foto beurteilen konnte. Schade, dass Du den harmonischen Teil des Abends vepasstest.

 

Darüber hinaus haben über 90 Personen meinen Blog gelesen: Danke dafür. Nicht jeder hat es verstanden, aber das fällt unter natürliche Selektion. Danke für Karten, Pakete, Anrufe, Sms und Emails. Erwartungsgemäß hat Nils den Kreativitätspreis verdient.

 

Und jetzt erfreue ich mich an 1400Gramm Nutella, einer Magnunmflasche Sekt und warte, bis die Lilien duften. Zwischendurch lasse ich mr vielleicht eine Pizza kommen und fühle mich leidend so alt, wie ich bin.

Ja, ich weiß, es ist jetzt so weit: Ich bin 30.

Zu diesem Anlass, man möge es mir nachsehen, habe ich beschlossen, dass ich der Herrscher der Zensur auf meinem Facebookprofil bin und Einträge von anderen auf meiner Pinnwand sperre. Seit der Timeline kann dann auch in 10 Jahren, sagen wir zum zwanzigjährigen Abitreffen, Max Mustermann Beate Bauer kontrollieren, ob sie daran dachte – sofern es dann noch Facebook gibt. Ob Beate Bauer das möchte? Ich nicht, und dieses nachträgliche Löschen, was ich zahlreiche Jahre zuvor mit unzähligen Beiträgen tat, ist mir zu anstrengend geworden, mit 30 darf man auch pragmatisch denken!

Und ich müsste mich immer, wenn ich mein Profil durchstöbere, ärgern, dass von meinen satt 300 Freunden 100 an mich denken (ja, fein, toll, wir freuen uns), die vermutlich meinen kompletten Vor- und Zunamen bereits vergessen haben, meine Anschrift nie besaßen und meine Emailadresse nicht mehr „wiederfinden“. Hmm.  Lange habe ich überlegt, ob ich die Freundesliste radikal aufräume, aber meine Neugier verbietet es mir. Wer weiss, ob ich nicht einmal etwas lesen möchte, und sei es nur ein Unterhaltungswert. Egoismus siegt.

Tut mir also leid, liebe Gelegenheitsfreunde, aber ich denke, wir können uns die unnötige Höflichkeit sparen, sonst käme ich, ganz wie in alten Tagen („Wenn Du auf den Geburtstag von Beate Bauer gehst, musst Du sie aber auch einladen!!“), in die Verlegenheit Euch auch höflich zu gratulieren. Da man eigentlich zum eigenen Geborenwerden wenig beigetragen hat, könnte man eher Müttern gratulieren, wenn man denn wollte und einen Mehrwert des Geborerenen für die Menschheit erkennt; jenes wage ich zu bezweifeln, denn wer meinen Namen vergass, vergass bestimmt auch, warum ich in seiner/ihrer Liste bin. An mich darf man von mir aus denken, ich hab schließlich Geburtstag, da ist etwas Eitelkeit und Selbstverliebtheit legitim. Da ich zudem noch 30 werde, kann ich sogar rührselig oder schnippisch werden, wenn ich das möchte. Es ist also völlig ok, wenn Menschen (also eigentlich am liebsten die, die meinen Namen kennen) sich mit mir und über mich freuen, Zeit mit mir verbringen möchten oder einfach nur wissen, dass der Sekt kalt steht. Auf ewig  festgeschrieben und jährlich wiederholt möchte ich das aber nicht lesen. Ich wette, dass ich in manchen Profilen zufällig jedes Jahr die gleiche Wendung benutze, bei meiner Anzahl der Freunden gratuliert man statistisch täglich jemandem, wie soll das noch individuell und höflich funktionieren?

Darüber hinaus:

Ich werde mich ein bisschen feiern für einen Irrtum, den ich vor einem halben Leben (und davor) ausgesprochen habe. Langsam darf man von solchen Zeitspannen sprechen und sicher sein, dass man sie als sich erinnernder Mensch erlebte. Man weiß ja, ich habe gern und immer recht, aber für den heutigen Tag mache ich eine Ausnahme (bitte zur Kenntnis nehmen!) und den ordentlichen Gruftis keine Ehre, denn ich lebe (und vielleicht feiere ich auch ein bisschen).

Heute ist der Tag, den ich mit 15 nicht erleben wollte. Nienienie. Sehr sicher war ich mir, dass ich mir bis 30 längst den Strick genommen haben würde, um nicht zu ertragen wie das „Erwachsenenleben“ so ist, welches mir furchtbar spießig erschien. Jene, deren Halbwertszeit bereits verronnen war, belächelten mich wohlwissend, aber der kindliche Trotz, den ich vermutlich noch nicht komplett ablegen konnte, obschon ich mit Freude stets spießiger werde,  ließ mich mein Vorhaben genauso vehement bekräftigen, wie ich mich nun, eineinhalb Dekaden später, konsequent gegen Kinder wehre (man möge mir mit weiteren Prognosen fern bleiben- ich irre bestimmt nicht noch einmal). Ich sage es nicht gern, Menschen, aber ihr hattet Recht. Ob ich nun im Zenit angelangt bin, weiß ich nicht, definitiv aber nicht am Ende, denke ich mir, bei einer Tasse Tee und mit Blick auf ein Blumengesteck, welches zum Glück nicht auf meinem Grab steht, obwohl es das könnte (btw: Lilien dort! Nichts sonst bitte!). So sagt also was ihr wollt, lasst Pur über graue Haare singen – vorsorglich habe ich diese weggetönt, das fällt kaum auf, da ich auch mit 15 schon meine Naturhaarfarbe nicht mehr in Erinnerung hatte- ich habe heute Grund zu feiern, weil ich mich irrte. Meine suizidalen Tendenzen sind und warten stets absent. Man kann mir vielleicht vorwerfen, komische Dinge studiert zu haben, seltsame Freunde oder unbeständige Beschäftigungsverhältnisse zu haben, schlechte Musikgeschmäcker, eine faule Haut oder ein Lästermaul, aber nicht, dass ich keine Freude am Leben hätte.

Und das wird heute gefeiert!

Herzlichen Glückwunsch, dass Du Geburtstag hast, Jeanie!

Immer wieder sonntags…

Veröffentlicht: Juli 8, 2012 in Es missfällt mir.

bemerke ich, dass ich das Schreiben, sowohl für mich, als auch für die Welt, verkümmern lasse. Manchmal vermisse ich es. Dann beginne ich und schon nach wenigen Anschlägen fällt mir wieder ein, dass der fehlende Sinn Schuld daran ist.

Ich fand ihn noch nicht wieder. Vielleicht später.

Deep inside of you…!

Veröffentlicht: Juni 10, 2012 in Uncategorized

Sonntagabend.

Sonntagabend.

Sonntagabend.

Kann nicht mehr geh’n. Kann nicht mehr steh’n.

Sonntagabend.

Auf dem Weg zur Arbeit.

Veröffentlicht: April 10, 2012 in Streetart

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Teufel

Veröffentlicht: April 10, 2012 in Streetart

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Ich ich ich. Will will will. Nicht.

Veröffentlicht: März 16, 2012 in Persönliches
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Ich will nicht hier sein. Ich will nach Hause. Ich will mich nicht bewegen. Ich will in Irland sein. Ich will nicht riechen müssen. Ich will Sommergras. Ich will nicht ins Licht blicken.  Ich will Nähe. Ich will nicht mit Dir reden. Ich will schlafen. Ich will nicht müde sein. Ich will Wochenende. Ich will Deine Gesellschaft nicht. Ich will nicht allein sein. Ich will lügen. Ich will nicht antworten. Ich will Antworten.

Programmkino. Um eben jenes zu unterstüzten hat sich der Besuch der Spätvorstellung von „Ein Chinese zum Mitnehmen“ durchaus gelohnt, ansonsten hätte ich der weisen Selbsterkenntnis, dass Spätvorstellungen für die Toleranz meiner Müdigkeit bei Filmen ungeeignet sind, besser mehr Raum bieten sollen.

Ein Argentinier sammelt ungewöhnliche Geschichten, und lädt sich eine quasi direkt in sein verschrobenes Leben ein. Den Inhalt zu beschreiben spare ich mir, der Trailer sagt eigentlich alles.

Beim Sehen des Trailers dachte ich, dass ich entgegen der Gewohnheit der Komödie mal eine Chance geben könnte, es wirkt kauzig genug, wie sich der Hauptdarsteller sympathisch an seine Tagesritualen klammert, um Punkt 23.00 das Licht ausschaltet. Man findet sich in einem funktionierenden Alltag, dessen fehlende Spannung man getrost durch solide Selbstharmonie in Kauf nimmt und irgendwie Verständnis hat, für den eingefahrenen Mann.

Das war’s dann aber auch schon. Der Humor war zu flüchtig um vom Gähnen abzuhalten, die Geschichte ohne Spannung. Ein netter Film. Ja, nett war’s. Weil man ja tolerant ist, für Menschen mit Eigenarten. Weil der Kinosaal nett war, der Kartenverkäufer auch und die Hässlichkeit des dennoch charismatischen Schauspielers passte. Doch dafür hätte es nicht die Überwindung zu einem Besuch einer Spätvorstellung gebraucht, deren Rückweg mich den Schlaf kostete.

Postkarten

Veröffentlicht: Februar 13, 2012 in Selbermachen!

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Postkartenserie: Pinke Überheblichkeit

Veröffentlicht: Februar 13, 2012 in Selbermachen!

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Eisig…

Veröffentlicht: Februar 12, 2012 in Mir gefällt es.
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